Vortrag & Diskussion in Leipzig
Datum: Donnerstag, 27. Juli 2023
Uhrzeit: 19:30 Uhr
Ort: Stadtgarten H17 (Hähnelstraße 17, 04177 Leipzig)
Getränke und vegane Häppchen
Eintritt frei
Klima und Biosphäre verändern sich so gravierend, dass Teile des Planeten unbewohnbar werden und die Anbaufläche für Nahrung schwindet. Das Leben von Milliarden Menschen vor allem im globalen Süden steht auf dem Spiel. Viele werden verhungern, im Kampf um knappe Ressourcen oder vor den Mauern der Wohlstandsfestungen sterben.
Manche Linke favorisieren deshalb einen Green New Deal, der Öko-Leninismus eines Andreas Malm kokettiert mit der Ökodiktatur. Andere ignorieren die Gefahr wegen der Konsequenzen. Denn eine Gesellschaft jenseits von Konkurrenz und Lohnarbeit verspricht nicht mehr Luxus für alle.
Aus ökologischen Gründen muss der globale Gesamtverbrauch von Flächen und Rohstoffen sinken, unter kapitalistischen Bedingungen bedeutet weniger Wachstum jedoch Erwerbslosigkeit und Verelendung. Stattdessen brauchen Milliarden von Menschen mehr und bessere Häuser, Kleidung und Nahrung, Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung und Kultur.
Das ist die Herausforderung, der sich eine moderne Linke stellen muss. Sie muss die ökologische Katastrophe als soziale Frage begreifen. Der Kapitalismus muss überwunden werden, um den Stoffwechselprozess des Menschen mit der Natur so zu gestalten, dass ökologische Grenzen eingehalten und alle ein materiell sorgenfreies Leben führen können.
Der Referent versucht einen kurzen Überblick über linke Positionen zur Umweltkatastrophe zu geben und stellt einige Überlegungen für eine sozialistisch-ökologische Perspektive vor.
Peter Bierl ist freier Journalist, Mitglied der Gewerkschaft Verdi und aktiv in der Left Ecological Association (LEA). Zuletzt sind von ihm erschienen „Unmenschlichkeit als Programm“ (2022) über Sozialdarwinismus und Biologismus, „Die Legende von den Strippenziehern. Verschwörungsdenken im Zeitalter des Wassermanns“ (2021), „Die Revolution ist großartig – Was Rosa Luxemburg uns heute noch zu sagen hat“ (2020) sowie „Einmaleins der Kapitalismuskritik“ (2018).
In Kooperation mit dem Freiraumsyndikat H17 und der Rosa Luxemburg Stiftung Sachsen.