In diesem Lesekreis geht es um Grundlagentexte der Kritischen Theorie von Horkheimer, Adorno, Marcuse u.a. Mit seinem programmatischen Aufsatz „Traditionelle und kritische Theorie“ von 1937 begründet Max Horkheimer, der langjährige Direktor des Instituts für Sozialforschung, das vor den Nazis aus Frankfurt geflohen und inzwischen in den USA ansässig war, die Kritische Theorie.
Sie basiert auf der Marx’schen Kritik der Politischen Ökonomie, aber lehnt jeden erstarrten Marxismus ab und integriert auf der Grundlage der Frage wie es zum Faschismus kam, immer mehr die Psychoanalyse in ihre Theorie. Gerade der ganze Bereich ihrer bahnbrechenden empirischen Forschung zu Autoritarismus und Antisemitismus lässt sie auch in den USA Fuß fassen und begründet ihre anerkannte Stellung auch in der BRD, nach der Rückkehr des Instituts nach Frankfurt. Gerade Adornos langjähriger Vorsitz des deutschen Soziologentages ermöglichte es der Frankfurter Schule, in die herrschenden Wissenschaftsdebatten zu intervenieren.
Ihre grundsätzliche antiautoritäre Kritik an der kapitalistischen Gesellschaft als Herrschaftstotalität, die alle Lebensbereiche durchdringt, war für die weltweite 68er Bewegung ein wichtiger Bezugspunkt, die nach einer emanzipatorischen Perspektive zwischen Spätkapitalismus und dem Modell der Sowjetunion suchten. Auch heute noch ist die Beschäftigung mit der Kritischen Theorie eine wichtige Grundlage dafür.
Eine genauere Textauswahl erfolgt nach der Anmeldung und rechtzeitig vor Beginn des Blocks. Es werden leicht zugängliche Einstiegstexte sein. Kontroverse Diskussionen sind willkommen in diesem Lesekreis. Theoretische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, aber nicht hinderlich.
Die Termine sind:
Dienstag, 09.04.2024, 19.00 – 21.15 Uhr
Dienstag, 16.04.2024, 19.00 – 21.15 Uhr
Dienstag, 23.04.2024, 19.00 – 21.15 Uhr
Dienstag, 30.04.2024, 19.00 – 21.15 Uhr
Dienstag, 07.05.2024, 19.00 – 21.15 Uhr
Weitere Details und Anmeldung unter: https://calendar.boell.de/de/event/einfuehrung-die-kritische-theorie-frankfurter-schule