Unter dem Titel: «Anmerkungen zum postkolonialen Angriff auf die Singularität des Holocaust» referiert Ingo Elbe über postkoloniale und poststrukturalistische antirassistische Theorieansätze, die weltweit immer größeren Einfluss an Universitäten, in den Medien und im Kulturbetrieb aber auch in sozialen und politischen Bewegungen gewinnen. Das Bild, das prominente Vertreter*innen dieser Ansätze dabei von Antisemitismus und Holocaust einerseits, Judentum und Zionismus andererseits zeichnen, weist nach Ansicht von Elbe systematische Verzerrungen und Fehler auf: Unterschiedliche Formen und Radikalitätsgrade der begrifflichen Entspezifizierung oder Verharmlosung von Antisemitismus, der Relativierung der Shoah sowie der Dämonisierung Israels und des Zionismus sind dabei festzustellen.
Ingo Elbe ist Dozent für praktische Philosophie an der Carl-von-Ossietzky-Universität in Oldenburg, er forscht zu Kritischer Theorie, politischer Philosophie, Rechts- und Sozialphilosophie sowie Antisemitismus- und Faschismustheorien.
Die Veranstaltung ist Teil unserer Reihe “Materialistische Reflexionen zu aktuellen Themen der Linken”, in der wir aktuelle und umstrittene Themen kontrovers öffentlich diskutieren. Die Ansichten der Referent*innen müssen deshalb nicht die Positionen von LEA wiedergeben.
Die Reihe wird in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dem Kurt-Eisner-Verein veranstaltet.