Ein Großteil der Arbeit wird unentgeltlich geleistet, in Familien, in der Nachbarschaft und in Vereinen und Verbänden. Die Verteilung sowohl von Lohnarbeit als auch von unbezahlter Arbeit erfolgt nach patriarchalen Mustern und führt zu Überlastung, (Alters-)Armut und verfestigt Geschlechterrollen. Trotzdem wird die unbezahlte Arbeit für andere, die sogenannte Sorge oder Reproduktionsarbeit, auch in der Linken oft ausgeklammert und missachtet. Das hat negative Folgen – für unsere Analyse der Gesellschaft, des Kapitalismus, für die Praxis, für Zusammenarbeit und Bündnisse und unsere Vorstellungen einer besseren Gesellschaft.
Der Referent Matthias Neumann wird Überlegungen aus feministisch-marxistischen Theorien heranziehen und mit den Teilnehmer*innen über die Integration unentlohnter Arbeit in die Gesellschaftsanalyse und Praxis diskutieren. Angesichts vieler offener und strittiger Fragen in diesem Zusammenhang laden wir zu einer gemeinsamen Suche ein.
Matthias Neumann hat Politikwissenschaft mit ökonomischem Schwerpunkt studiert und war anschließend 25 Jahre im Einzelhandel tätig. Er war als Betriebsrat aktiv und ist im Netzwerk Care Revolution seit dessen Gründung 2014 organisiert. Er lebt in Freiburg.
Die Veranstaltung ist Teil unserer Reihe “Materialistische Reflexionen zu aktuellen Themen der Linken”, in der wir aktuelle und umstrittene Themen kontrovers öffentlich diskutieren. Die Ansichten der Referent*innen müssen deshalb nicht die Positionen von LEA wiedergeben.
Datum: 19.10.2023
Uhrzeit: 19 Uhr
Online-Veranstaltung: um den Link zu erhalten, schreibt uns bitte formlos an hello@join-lea.org